Schon wieder ist ein Fliegerjahr vorbei, also Zeit um den üblichen Rückblick zu tun.

Ich versuche es diesmal in chronologischer Reihenfolge:

Januar: eine ruhige Zeit, eher für Wintersport geeignet und natürlich für das Arbeiten an unseren Flugzeugen.

Februar: die Zeit der Versammlungen und Seminaren beginnt. EAS-Sitzungen und EAS-Seminar Flugerprobung. Am 20. die GOST-HV. Wir haben einen Eintritt und einen Austritt zu verzeichnen. Das Jahresprogramm und das Hangarprojekt sind Schwerpunkte. Für das letztere sichern die Mitglieder schriftlich die Finanzierung zu. Also weiter auf dem Weg durch die Institutionen.

März: HV des FVT. Es werden fast revolutionäre Beschlüsse gefasst, nämlich die Einführung der Landetaxenpauschale und das Einsetzen einer Geschäftsleitung. Das erste kommt erst im 2016 zum Zug, wogegen die Geschäftsleitung bereits in diesem Jahr wirkte. Dank regelmässigen Mitteilungen des Mitgliedersekretärs werden wir über deren Arbeit informiert. Wie sich die Landetaxenpauschale auswirken wird können wir erst dieses Jahr beurteilen. Vermutlich werden wir Piloten die aus unterschiedlichen Gründen nur wenige Landungen in Thun absolvieren verlieren.

April: Einige GOST-Mitglieder machen die deutsche RTF-Prüfung und dürfen auch in Zukunft auf fast allen deutschen Plätzen (dank Level 6) verkehren. Die Language-Level-Geschichte lässt grüssen.

An der EAS-HV in Lupfig erhalte ich den Prix Louis Cosandey. Charly Berner hatte diesen Wanderpreis (2004?) auch erhalten.

Viele besuchen auch dieses Jahr die AERO.

Am 24. mache ich eine NOLA mit meinem Kitfox wegen Motorausfall (kürzester Kommentar war: „Scheisse aber gut gemacht“). Klar dass auch hier ein administrativer Halbmarathon die Folge war.

Mai: Gebirgspilotentreffen in Bex, als erstes Treffen in diesem Jahr. Abnahme des schönsten Kitfox in Lommis.

Juni: OUV-Treffen EDRF, Brügger Memorial Fly-In LSGE.

Juli: Einige besuchten das Fly-In der RSA France in Vichy.

August: EAS Fly-In Mollis: Es regnete in Strömen, auf der Webcam habe ich nie mehr als 8 Flugzeuge gezählt. Das Huntertreffen in St. Stephan hatte mehr Wetterglück.

September: HB-YFS ist wieder flugtüchtig.

Oktober: Ich erhalte den Auftrag für die Baubegleitung eines RV-12.

November: EAS Bauberaterseminar in Grenchen. Conny und Roland geben das Beizli auf.

Dezember: Wieder-Eröffnung Flugplatzbeizli durch Isa und Simon.

Diese Zusammenstellung ist alles andere als vollständig. Die GOST-Mitglieder haben einiges mehr unternommen als Eingang in meine Agenda gefunden hat. Die Oldtimergruppe in Reichenbach hat mit der Ercoupe recht grosse Reisen unternommen (siehe Bericht).

Auch der RV-4 mit Philippe ist, wie gewohnt unterwegs gewesen. Die SPAS Wasserflugtreffen haben auch stattgefunden.

Dies alles trotz dem Wetter das auch diesen Sommer dem Fliegen nicht förderlich war. Wenn es aus Kübeln regnet wie am EAS Treffen im August oder aber wenn schlicht zu heiss ist, wird sicher weniger geflogen.

Noch ein paar weitere Gedanken:

Auch im vergangenen Jahr sind wir von groben Unfällen verschont geblieben. Dafür gebührt allen fliegenden Mitgliedern Dank. Leider trifft dies schweizweit nicht zu, haben wir doch da zwei tödliche Unfälle mit EAB-Flugzeugen verzeichnen müssen.

Dass das Fliegen mit Kleinflugzeugen wie sie u.a. in Thun betrieben wird immer teurer und komplizierter wird ist sicher auch nicht im Sinne der „Safety“. Es sei denn man vertrete die Ansicht dass die Flugzeuge die am Boden bleiben am sichersten seien. Dies ist aber gerade wegen der zunehmenden Verteuerung –das BAZL hat wieder eine neue Gebührenverordnung in Petto- und der Komplexität generell der Regulationen immer mehr der Fall. So wird mit ausländisch immatrikulierten Flugzeugen geflogen oder man wechselt aufs Schiff- oder Töfffahren, als Beispiel. Weil die Regeln zunehmend kompliziert werden sind sie auch immer weniger durchsetzbar, also eigentlich sinnlos.

Viel wird unter dem Deckmantel Safety verlangt, ohne dass diese wirklich erhöht würde.

Das ICAO-Regelwerk unterscheidet zum Beispiel klar zwischen obligatorischen Bestimmungen, sogenannten Standards und Empfehlungen, bzw. Recommendations. Dies mit gutem Grund, weil die Regeln weltweit gelten und nicht überall die gleichen Voraussetzungen vorhanden sind. Wenn man aber wie in der Schweiz findet, dass man die Sicherheit erhöht wenn man diesen Unterschied nicht mehr macht und generell alles als obligatorisch erklärt, macht man es sich zu einfach, und die Sicherheit wird nicht besser sondern alles nur komplizierter und teurer. Beispiele sind die TBO-Bestimmungen für die Motoren oder die Markierungen auf den Flugplätzen wo zwischen klein und gross oder gewerbsmässig und nicht gewerbsmässig kaum Unterschiede gemacht werden.

Wir sind gut beraten, unsererseits die Fliegerei nicht auch noch zu verteuern, soweit wir dies zum Beispiel als Flugplatzbetreiber selber bestimmen können. Und nicht jede Idee der Regulierer muss unbedingt und sofort umgesetzt werden. Ein wenig Geduld, bzw. Verzögerung ist manchmal zielführender.

Ich danke meinen Vorstandskollegen für die Zusammenarbeit und wünsche allen die unserer Fliegerei treu bleiben viel Erfolg beim Flugzeugbauen und schöne Flugerlebnisse im 2016.

Tägertschi, Januar 2016
Heinz Lang, Obmann GOST